Dielheim. (aot) „Es ist erfreulich, wie intakt diese Gemeinschaft ist“, betonte Vorstand Karl-Heinz Schirmer, als er die zahlreichen Gäste zur Winterfeier des Gesangvereins Konkordia in der Dielheimer Kulturhalle begrüßte. Und um diese Worte umgehend auch gesanglich zu unterstreichen, präsentierte sich ein in allen Stimmlagen sicherer Männerchor unter der Leitung von Reiner Wagner mit ganz unterschiedlichen, eindrucksvollen Beiträgen, die von „Abendfrieden“ über „O Liebe“ und „Aus der Traube in die Tonne“ hin zu Peter Alexanders „Die Kleine Kneipe“ reichten. Dann wurde das Publikum so richtig munter: Als die junge Dirigentin Edna Rieger mit der Chorgruppe „Canta Diele“ auf der Bühne stand und die mitreißenden Songs „Hulapalu“ von Andreas Gabalier und „Let’s Go Rock‘n’Roll“ zum Besten gab, hielt es kaum noch jemanden auf den Plätzen. Die Stimmung steigerte sich mit jedem Beitrag, als nach der Pause Moderator Rolf Menges gekonnt humorvoll die „Dielemer Fassnacht“ ankündigte und junge und alte, aktive und passive Akteure aus dem Verein auf der Bühne standen. Seit elf Jahren dabei: Nico Wagenblass und Oma Marianne Greulich, die wieder einmal Opa Willi im Visier hatten. Natürlich kommentierte das Duo auch das Dielheimer Ortsgeschehen, etwa die Aktion rund um die Horrenberger Zauneidechsen, die für 40.000 Euro auf die andere Straßenseite versetzt wurden. Der Pfarrer, der am Grab einen Strauß ins Publikum wirft und für den beten lässt, der „als Nächster ins Gras beißt“, kam ebenfalls nicht ungeschoren davon. Natürlich durfte man nicht alles bierernst nehmen.Ein echter Knüller: Der flotte Auftritt des Konkordia-Balletts kam beim Publikum bestens an. Nicht ganz so reibungslos verlief die Kommunikation zwischen „ennere Dielemer Frao“ und „einer Fremden, die nur des Hochdeutschen mächtig ist“. So musste sich Sabine Falk denn von Jutta Schmitt darüber aufklären lassen, dass „Budda“ kein „griechischer Gott“, sondern Butter ist, „Doarmbach“ der Nachbarort Tairnbach, „Riwweleskuche“ ein Streuselkuchen und ein „Labbeduddel“ ein läppischer Mann. Danach eroberte die Seniorengruppe mit Hans Kraft, Wolfgang und Christa Kurz, Klaus Funkert, Hans Hirn, Edda Reis, Roland und In- grid Wipfler die Bühne. Sie hatten pantomimische Darbietungen im Gepäck, die beim Publikum für Lachsalven sorgten. Als echter Knüller erwies sich auch das Konkordia-Ballett unter der bewährten Leitung von Jutta Schmitt mit den Akteuren Eva Haffner, Caroline und Martin Busch, Meriam und Stefan Büchler, Paulina Ritz, Daniel Schemenauer, Jan Sören Wipfler, Holger Warzecha, Fabian Wiegand, Ricardo Mohr und Marius Neidig. Während die Männer beim Bierkastentanz noch etwas unsicher wirkten, drehten sie zusammen mit den Frauen beim „Mambo Number Five“ und bei den „Fünf Hitlegenden“ so richtig auf. Das war kein Männerballett mehr, das eher wegen seiner Unbeholfenheit denn seiner Tanzkünste begeistert, nein, hier stimmte alles: Der Rhythmus, die anspruchsvollen Schrittfolgen, die Choreografie und auch die Imitationen der jeweiligen Schlagerstars waren gelungen. Wieder war Jutta Schmitt die Frau im Hintergrund, der die Ideen nicht auszugehen scheinen und die in unzähligen Stunden die Auftritte mit den Gruppen geprobt hatte. Dass dieser Teil des Programms so gut ankam, lag nicht zuletzt an der professionellen Musikanlage und der musikalischen Begleitung von Thomas Hornung. Die treuen Mitglieder des Dielheimer Gesangsvereins, die für ihr langjähriges Engagement mit Ehrennadeln und Urkunden ausgezeichnet wurden. Im Rahmen der Winterfeier nahm Karl-Heinz Schirmer auch die anstehenden Ehrungen vor: Für 30 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden Karolina Stammer, Traudelinde Laier, Bernd Obendorfer und Ralph Heckert ausgezeichnet. Die Ehrennadel, Vereinsurkunde und einen Präsentkorb überreichte der Vorsitzende an Alfred Wittemann für 65 Jahre aktives Singen, Bruno Körner (60 Jahre), Otto Walter (50 Jahre) und Eugen Mack (40 Jahre). Diese vier Sänger zeichneten sich besonders durch ihre regelmäßigen Singstundenbesuche über Jahrzehnte hinweg aus und seien bei Auftritten ebenso zuverlässig wie bei der Ausrichtung von Veranstaltungen, so Schirmer. Der Ehrenvorsitzende des Chorverbands Kurpfalz Heidelberg, Michael Grab, überreichte die Ehrenurkunden des Bundesverbands an die Jubilare für 40, 50 und 60 Jahre aktives Singen und die Ehrenurkunde des Chorverbands Baden an Alfred Wittemann (65 Jahre). „In den wenigsten Vereinen sind Jung und Alt so nah beieinander wie bei den Gesangvereinen“, so Grab, „hier können Jung von Alt, aber auch Alt von Jung in einer Zeit des ständigen Wandels sehr voneinander profitieren.“

Konkordia – Winterfeier 2019
Konkordia – Winterfeier 2019